In einem der vorherigen Blogposts warfen wir bereits einen Blick auf die erfolgreiche Gestaltung von Live-Online-Trainings. Für abwechslungsreiche und lebendige Workshops und Trainings sind neben einem durchdachten Konzept, dem passenden Video-Konferenz-Tool zusätzlich auch externe Tools empfehlenswert für eine gelungene Umsetzung. Das wird meist dann relevant, wenn das Video-Konferenz-Tool an Grenzen stößt oder die dort integrierte Lösung die eigenen Anforderungen nicht oder nur teilweise erfüllt.
Ein typisches Beispiel etwa sind kurze Feedbackrunden oder Umfragen während einer Online-Session. Viele Video-Konferenz-Tools haben diese Funktion zwar integriert, diese sind oft aber beschränkt auf wenige Frage-Modi, wie Single- bzw. Multiple-Choice.
Digitale Umfrage-Tools
Wesentlich mehr bieten externe Tools wie beispielsweise Mentimeter und Sli.do. Bereits in der kostenlosen Version lassen sich Wortwolken, Quizzes und klassische Abfragen einfach realisieren. Die grafisch aufbereiteten Ergebnisse werden Teilnehmenden in Echtzeit angezeigt. Wortwolken eignen sich etwa gut für kurze Stimmungsbilder, aber auch für Erwartungs- und Einstiegsfragen in einen interaktiven Online-Workshop. Bei beiden Tools ist eine Registrierung für die Moderator:innen erforderlich. Anschließend kann ein Link mit den Teilnehmenden geteilt werden.

Ebenfalls empfehlenswert ist Bittefeedback. Hier sind zwar lediglich zwei Fragetypen – Freitext und Sternchenauswahl – verfügbar. Das reicht aber in vielen Fällen schon aus, zudem kann das Tool ohne Registrierung und Angabe von persönlichen Daten genutzt werden. Angelegte Abfragen werden nach 14 Tagen automatisch gelöscht.
Chatfunktion & Online-Whiteboards
Neben Umfragen mit den genannten Tools, können Sie in Online-Meetings auch immer den integrierten Chat nutzen, um ein Stimmungsbild einzuholen.
Häufig allerdings wird der Chat als Universal-Tool eingesetzt. So zum Beispiel auch für Ideensammlungen, Dokumentation oder Brainstormings. Wesentlich komfortabler geht das mit Online-Whiteboards. Zu den bekanntesten Tools dieser Kategorie zählen Mural, Miro und Conceptboard.
Die Tools ersetzen online das, was in Präsenz Flipchart und (interaktives) Whiteboard leisten, können aber noch deutlich mehr. Neben Post-Its bieten alle Tools eine umfangreiche Sammlung an Templates und Bausteinen, mit denen sich Online-Meetings strukturieren lassen: Tabellen, Mindmaps, Prozessverläufe etc. – hier gibt es kaum Grenzen. Bilder und Dokumente lassen sich einfach hochladen und können kommentiert oder in eine Grafik integriert werden. Über die Definition einzelner Abschnitte sind inhaltliche Abgrenzungen möglich, das ist z.B. sinnvoll bei Gruppenarbeiten oder um einen Ablauf zu strukturieren.

Für die Anwender:innen ist jeweils eine Registrierung erforderlich. Teilnehmende können dann eingeladen werden und haben ja nach Einstellung die Berechtigung, zu editieren oder nur mitzulesen. Hier gibt es Unterschiede in den jeweiligen Lizenzmodellen. Die Nutzungsmöglichkeiten in der kostenlosen Variante sind eingeschränkt und sollten vorab je nach geplantem Einsatzgebiet geprüft werden.
Extra: Digitale Pinnwände
Neben Online-Whiteboards bieten auch digitale Pinnwände gute Möglichkeiten, online Ideen zu sammeln und zu dokumentieren. Liegt bei den Whiteboards der Fokus stärker auf dem Arbeitsprozess, haben Tools wie Padlet oder Wakelet hilfreiche Funktionen, wenn es um die gezielte Aufbereitung von Informationen geht. Inhalte werden in Form von Karten abgebildet, die Text, Bilder, Video etc. beinhalten können. Auch eine Kommentarfunktion ist vorhanden, sinnvoll etwa bei einer Gruppenarbeit. Wie bei den übrigen beschriebenen Tools müssen sich Moderator:innen registrieren.
Für interaktive Online-Workshops und -Trainings eröffnet sich mit den genannten Tools eine große Bandbreite an Möglichkeiten, die denen in Präsenz in keiner Weise nachstehen. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, sich vor der Auswahl von Tools klarzumachen, welche Ziele und Ergebnisse mit dem Online-Event erreicht werden sollen. Anschließend sollte man sich mit den gewählten Tools gut vertraut machen, bevor es in den Live-Einsatz geht. Im besten Falle lohnt sich vorher eine Testsession mit Kolleginnen und Kollegen, um die Funktionen einmal durchzuspielen. Die Tools sind meist einfach zu bedienen und schon nach wenigen Anwendungsfällen stellt sich Routine ein.
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