Lernziele für E-Learning Content formulieren – 6 Expertentipps

Von Beate Bruns – Lernziele für E-Learning Content zu formulieren gehört zu den Kernaufgaben der Konzeption. Das ist nicht immer einfach und nicht immer passen die Lernziele zum Use Case und zu den Inhalten. In diesem Artikel geben wir Ihnen sechs nützliche Tipps, wie Sie effektive Lernziele für E-Learning Content formulieren. Bei der Erstellung von E-Learning Content ist die Konzeptionsphase elementar wichtig. Hier wird das Fundament gebildet, welches später über die Qualität und den Erfolg der Inhalte entscheidet. Anstatt ziellos durch die Lerninhalte zu wandern, haben die Lerner:Innen somit jederzeit ein klares Bild vor Augen, welche Kompetenzen sie auf ihrer Lernreise erwerben werden.

Warum sind Lernziele für E-Learning Content wichtig?

Sie möchten E-Learning Content erstellen, der Bildungslücken bei Ihren Lerner:Innen schließen oder sie auf ein bestimmtes Fertigkeitsniveau heben soll? Je präziser Sie von Anfang an Ihre Lernziele formulieren, desto einfacher können Sie am Ende der Lerneinheit entscheiden, ob sie erfolgreich war oder nicht.

Denn Lernziele

  • helfen Ihren Lerner:Innen zu verstehen, warum sie was lernen und welchen Nutzen sie daraus ziehen,
  • helfen bei der Lernerfolgskontrolle,
  • helfen dabei den Lernprozess zu planen und effizient zu gestalten,
  • helfen den Lerner:innen dabei, den Lernfortschritt messen zu können,
  • unterstützen das selbstgesteuerte Lernen.

6 Tipps zum Formulieren von Lernzielen für Ihren E-Learning Content

Tipp 1: Definieren Sie, was Lernerfolg für Ihren E-Learning Content bedeutet.

Erfolg ist relativ und von Thema, Lernerbedürfnissen und dem erwünschten Output abhängig. Legen Sie also fest, was Erfolg für Sie und Ihr Unternehmen bedeutet. Was ist das Hauptziel des E-Learning Contents? Welche Lücken sollen damit beim Lerner geschlossen werden? Hier lohnt sich oft ein Blick auf die Reportings Ihres Learning Management Systems, welche Ihnen bereits Stärken und Schwächen Ihrer Lerner aufzeigen kann.

Tipp 2: Machen Sie sich ein Bild über den Wissensstand der Lerner:innen.

Lernen Sie Ihre Zielgruppe genau kennen und analysieren Sie durch Fragestellung den Ist-Zustand:

  • Haben die Teilnehmer bereits Basiswissen zu diesem Thema?
  • Hat die Zielgruppe schon E-Learning-Erfahrung gemacht und wie aufgeschlossen ist sie gegenüber digitalen Lernmethoden?
  • Welche neuen Erkenntnisse, Erfahrungen und Arbeitstechniken sollen den Lerner*Innen vermittelt werden? Was ist dabei die Mindestanforderung?
  • Wie sieht es mit der Motivation der Lerner:innen aus? Wie stark ist diese?
  • Wie ist es möglich, den Lerner:innen einen auf ihren Arbeitsalltag zugeschnittenen E-Learning Content zu erstellen, der motiviert und animiert, dranzubleiben?
  • Welche Lernpersona hilft Ihnen, sich die Zielgruppe genauer vorzustellen?

Tipp 3: Orientieren Sie sich für die Lernziele an einer Lernzieltaxonomie.

Um Ihren Teilnehmer:innen den Mehrwert des E-Learning Content maximal verständlich zu machen, sollten Sie die Ziele klar formulieren und schriftlich festhalten. Es reicht nicht, sich fachlich auf die Themen zu fokussieren – der Handlungskomponente kommt eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung der Lerneinheiten zu! Gut formulierte Lernziele beschreiben immer auch die Fähigkeit, mit dem fachlichen Inhalt auf eine bestimmte Weise umzugehen – im Idealfall das Erlernte erfolgreich im Berufsalltag umzusetzen. Das Lernziel spiegelt dabei auch die Tiefe wider, mit der die Lerner:innen den Inhalt durchdrungen haben. Die Lernzieltaxonomie nach Bloom kann Ihnen dabei eine wertvolle Hilfe sein.

Was bedeutet Lernzieltaxonomie für das Formulieren von Lernzielen im E-Learning?

Die Taxonomie kognitiver Lernziele nach Bloom ermöglicht die Einordnung von Lernzielen anhand verschiedener, aufeinander aufbauender Lernstufen. Dabei sind die vorherigen Lernerfolge wesentliche Grundlage für die erfolgreiche Aneignung des neuen Wissens. Zugleich bereiten sie auch auf die noch folgenden Lernschritte vor. Für das Erreichen der jeweils nächsten Etappe ist es für den Lernerfolg wichtig, dass das Fundament der unteren Stufen gelegt ist. In Stufe 1 zum Beispiel wird sich der/die Lerner:in erst einmal nur an das Gelernte erinnern. Eine mögliche Ausformulierung wäre in diesem Fall: Benennen Sie die wichtigsten Elemente … / Listen Sie fünf wichtige Faktoren für…auf. Befindet sich der/die Lerner:In jedoch schon auf Ebene fünf, kann ihm/ihr durchaus zugemutet werden, das Gelernte zu beurteilen und seine/ihre Meinung zu begründen.

Die Bloom’sche Lernzieltaxonomie hilft Ihnen dabei, die Lernziele anwendungsnah und passend zum jeweiligen Schritt im Lernprozess des E-Learning zu formulieren. Ihre User wissen außerdem besser, was von ihnen erwartet wird.

Raus aus der Theorie – Rein in die Praxis

Formulieren Sie die Lernziele möglichst handlungsorientiert, setzen Sie Adjektive so wenig wie möglich ein – dafür kommt Verben eine wichtige Bedeutung zu. Denn die Handlungskomponente eines Lernziels wird durch aktive Verben ausgedrückt: Wählen Sie das passende Verb dabei so, dass das Ergebnis von außen beobacht- und messbar wird. Das Zauberwort lautet “operationalisierbare Lernziele”.

Beispiele für Verben, die Sie bei der Formulierung der Lernziele in Ihrem E-Learning nutzen können, sind: wissen, kennen lernen, beherrschen, anwenden können, verstehen, anwenden, bewerten, beurteilen, auswendig können, einen Überblick haben.

Tipp 4: Geben Sie einen realistischen Zeitrahmen vor.

Es ist wichtig, den Lerner:innen einen realistischen und angemessenen Zeitrahmen für das Erwerben der gewünschten Fertigkeiten und Kompetenzen einzuräumen. Machen Sie den Lerner:innen also deutlich klar, wie lange ihnen dafür zur Verfügung steht, denn hier ist viel Raum für Missverständnisse. Geben Sie auch an, wie der Lernerfolg evaluiert werden wird und wann. Beachten Sie aber auch, dass Ihre Lernenden verschiedenen Anforderungen im Arbeitsalltag gerecht werden müssen und zu enge Deadlines die Motivation stark behindern können. Wenn Sie den Zeitrahmen also schon vor dem Erstellen des E-Learning Content evaluieren und festlegen, beugen Sie Frustration und Enttäuschung vor und helfen dabei, die Lernziele zu erreichen.

Tipp 5: Unterteilen Sie die Lerneinheiten und setzen Sie pro Einheit ein Lernziel.

Jede Lerneinheit sollte ihre eigenen separaten Lernziele haben, denn ein Lernziel kann nicht alle Aspekte ihrer Online-Schulung abdecken. Wie kann der Lerninhalt also auf Lerneinheiten aufgeteilt werden, so dass in einer Einheit möglichst Teilthemen abgeschlossen und Teil-Lernziele erreicht werden können?  Konzentrieren Sie sich dabei immer auf eine Aufgabe, Aktion oder ein Thema pro Lernziel. Mit der thematischen Aufteilung wird es Ihnen leichter fallen, gute Lernziele für das E-Learning zu formulieren.

Tipp 6: Geben Sie einen Kontext vor.

Der beste E-Learning Content hilft nicht viel, wenn er nur in der Theorie bleibt. Setzen Sie die Lerninhalte also in einen Kontext, der es den Lerner:innen erlaubt, das Erlernte sofort im Berufsalltag umsetzen zu können. Schlagen Sie immer wieder eine Brücke zu Anwendungsmöglichkeiten oder erzählen Sie Geschichten aus dem Alltag, die bei Ihren Lerner*Innen sofort erkennen lassen, wozu er diese Lerneinheit absolviert. 

Das Formulieren von Lernzielen wird Ihnen und Ihrer Organisation dabei helfen, motivierenden und spannenden E-Learning-Content zu erstellen. Denn wie sagte Goethe so schön: 

Wir behalten von unsern Studien am Ende doch nur das, was wir praktisch anwenden.

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