Der Weg zum wirksamen Lernen ist selbstbestimmter und individualisierter denn je. Für die betriebliche Weiterbildung sind Personalisierung und Flexibilität also von entscheidender Bedeutung, um den einzigartigen Bedürfnissen, Interessen und Fähigkeiten jedes Lernenden gerecht zu werden. Learning Experience Plattformen, die Social Networking integrieren, ermöglichen eine maßgeschneiderte Lernerfahrung. Sie bieten personalisierte Lernpfade, die auf den individuellen Zielen und dem Fortschritt des Lernenden basieren.
Noch individueller wird es, wenn adaptives Lernen ins Spiel kommt: Laut der aktuellen Trendstudie “mmb Learning Delphi 2022/2023” wächst das Vertrauen in adaptives Lernen stark an. Bei den Lernformen, die in den nächsten drei Jahren eine große Rolle in der Weiterbildung spielen werden, hat adaptives Lernen einen großen Sprung gemacht: 83% der Befragten sprechen sich dafür aus, dass diese Lernform künftig eine große Relevanz haben wird. Dennoch stellt sich die Frage, ob soziales Lernen und Networking durch den hohen Grad der Individualisierung nicht zu kurz kommen? Betrachten wir erst einmal den Begriff “Adaptives Lernen” näher.
Was ist adaptives Lernen?
Adaptives Lernen geht über die Individualisierung hinaus, da sie ein dynamisches, reaktionsschnelles Lernerlebnis liefert. Es zielt darauf ab, Bildungsinhalte und -methoden an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes Lernenden anzupassen. Hier kommen moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zum Einsatz, um den Lernprozess zu personalisieren und zu optimieren. Indem adaptives Lernen das Wissen, das Lerntempo und die bevorzugten Lernstile der Lernenden berücksichtigt, ermöglicht es eine maßgeschneiderte Bildungserfahrung. Dabei bedienen sich adaptive Lerntechnologien der Fähigkeiten menschlicher Tutoren – im Grunde genommen ahmen sie das nach, was Trainer und Lehrende schon seit Jahren in der Praxis anwenden.
Adaptives Lernen findet in verschiedenen Bildungsbereichen Anwendung, darunter Learning-Experience-Plattformen, Online-Kurse, Lern-Apps und andere digitale Lernumgebungen. In Schulen und Universitäten wird adaptives Lernen zunehmend in Form von intelligenten Tutor-Systemen eingesetzt, die den Lernenden individuelle Rückmeldungen und Aufgaben geben, um ihre Stärken zu fördern und ihre Schwächen zu verbessern. Unternehmen verwenden adaptive Schulungsprogramme, um Mitarbeiter:innen nachhaltig und gezielt weiterzubilden. Zudem ermöglicht adaptives Lernen, bestehende Schulungstools zu optimieren und die unternehmenseigenen Bedürfnisse in Bezug auf interne Kompetenzen zu erfüllen.
Hier sind die Hauptmerkmale adaptiven Lernens:
Dynamische Anpassung
Adaptives Lernen passt sich ständig an den Lernenden an. Es beobachtet den Fortschritt, die Antworten und das Engagement und passt den Inhalt entsprechend an.
Personalisierte Lernpfade
Die Lernenden erhalten individuelle Lernpfade, die auf ihren Fähigkeiten, ihrem Wissen und ihren Zielen basieren. Keine zwei Lernpfade sind gleich.
Sofortiges Feedback
Lernende erhalten sofortiges Feedback zu ihren Antworten und Leistungen. Dies hilft ihnen, ihre Fehler zu verstehen und sich schnell zu verbessern.
Datengetriebene Entscheidungen
Durch die Analyse von Daten über das Verhalten und die Leistung der Lernenden können Weiterbildner und Trainer gezielte Unterstützung bieten.
Integration mit Social Networking
Die Verbindung von adaptivem Lernen mit Social Networking fördert die Gemeinschaft und ermöglicht den Lernenden, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Recommender Systeme im Netflix-Style
Auch Recommender Systeme zählen zu den wichtigsten KI-Anwendungen und dienen dazu, die interne Weiterbildung noch stärker zu personalisieren und zu automatisieren. Hier analysieren Algorithmen unter anderem Parameter wie das Kompetenzniveau, das Fortschrittstempo und die bisher wirksamsten Lernmethoden, so dass die Software anschließend Empfehlungen geben kann – und das, ohne dass die Personalabteilung tätig werden muss. Bei all den Trends stellt sich aber auch immer wieder die Frage, ob soziales Lernen und der berühmte Plausch in der Kaffeeküche mit Peers oder der Blick über die Schulter von Kolleg:innen nicht zu kurz kommt, wenn das Lernen alleine und örtlich flexibel stattfindet. Und was ist mit dem kollaborativen Aspekt? Vor allem, wenn Lernen immer weiter individualisiert wird?
Unsere Meinung dazu lautet eindeutig: Nein, denn Learning Experience Plattformen mit integrierten Social Networking-Tools ermöglichen selbstgesteuertes und gemeinsames Lernen!
Social Networking als mächtiges Werkzeug im E-Learning
Learning Experience Plattformen mit Social Networking ermöglichen ein zeitlich und örtlich flexibles Lernen, und das, ohne auf soziale Aspekte des Lernens verzichten zu müssen. Lernende können in ihrem eigenen Tempo auf Inhalte zugreifen, wann und wo sie wollen, und sich mit anderen in ihrer eigenen Zeitzone verbinden.
“Wenn Konzepte und Tools entsprechend gut ineinandergreifen, dann wird aus dem “einsamen” E-Learning ein gemeinsames Lernerlebnis.”
Miriam Friedrichs von der time4you ging in ihrem Vortrag auf der Learntec 2023 genau darauf ein:
- Wie kann soziales Lernen digital abgebildet werden?
- Wie kann man sich austauschen?
- Was hat es mit kollaborativen Filtern auf sich und was sind “Communities of Practice“?
- Und was hat die Lernkultur mit dem Lernerfolg zu tun?
Sehen Sie sich hier die Aufzeichnung des Vortrags gerne noch einmal an!
Sie haben Fragen zu Social Networking oder zu unserer Learning Experience Plattform?